Verkauf von Vamed Geschäftsbereichen an Österreich-Konsortium Strabag/Porr und PAI erfolgte ohne rechtliche Mitwirkungsmöglichkeit der ÖBAG
Seit dem Privatisierungsauftrag der österreichischen Bundesregierung im Jahr 1996 und dem Mehrheitsverkauf der Vamed an den im DAX notierenden Fresenius-Konzern verfügte die ÖBAG in den letzten Jahren über keinerlei Mitwirkungs- oder Veto-Rechte bei der Vamed und war auch nicht im Aufsichtsrat vertreten.
Im Zuge der Privatisierung und dem Verkauf von 77% der Vamed im Jahr 1996 wurde dem Fresenius-Konzern eine Kaufoption auf einen verbleibenden 13-prozentigen ÖBAG-Anteil eingeräumt (10% lagen bei der B&C Holding). Diese Option konnte jederzeit durch Fresenius gezogen werden, was vor Kurzem auch geschah. Nachdem Fresenius in den letzten Jahren die Vamed immer wieder mit Liquidität versorgt hatte und damit dem Unternehmen den Fortbestand ermöglichte, entschied sich das Mutternehmen zum Verkauf einzelner Geschäftsbereiche.
Die ÖBAG war während der Umstrukturierungsbemühungen der letzten Monate in regelmäßigem Austausch mit Fresenius, um zu erreichen, dass für kritische österreichische Einrichtungen eine Lösung im Sinne der Patientinnen und Patienten gefunden wird. Die Letztentscheidung lag jedoch beim Hauptgesellschafter und nicht bei der ÖBAG, welche auch aktienrechtlich als 13%-Aktionärin keine Möglichkeit hatte, eine Entscheidung in die eine oder andere Richtung zu beeinflussen oder zu verhindern.
Die von Fresenius im Mai 2024 ausgewählten Käufer und neue Partner stellen aus Sicht der ÖBAG eine Lösung dar, die die österreichischen Einrichtungen nicht nur erhält, sondern auch den Ausblick auf weitere Investitionen in bestehende Standorte mitbringt.
Die beiden österreichischen Unternehmen Strabag / Porr haben bereits zugesagt, dass sie planen Geschäftsaktivitäten wie bisher fortzuführen und bestehende Arbeitsplätze zu erhalten. Selbst anderen Mitarbeitern im VAMED Konzern wurden mögliche Perspektiven in Aussicht gestellt.
Die französische Investmentgesellschaft PAI kauft im wesentlichen gesunde Einrichtungen im Bereich Rehabilitation. Aufgrund des bezahlten Kaufpreises und den Plänen von PAI ist davon auszugehen, dass bestehende Häuser fortgeführt und somit auch Arbeitsplätze gesichert sein sollten. Ebenfalls bleibt Fresenius mit einem Drittel beteiligt, was weiters Stabilität im Betrieb gewährleistet.