Die Bedeutung der ÖBAG-Beteiligungen für Österreich
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Melanie Laure, 29.03.2021
Viele der Beteiligungsunternehmen der ÖBAG zählen zu den leistungsstärksten Unternehmen Österreichs. Als Kernaktionär versteht sich die ÖBAG gerade in Krisenzeiten als stabiler Anker und Inputgeber bei der strategischen Weiterentwicklung dieser Leitbetriebe. Doch warum spielen diese Unternehmen für Österreich eine so zentrale Rolle?
Die Österreichische Beteiligungs AG (ÖBAG) steuert als unabhängige Holding 11 staatliche Beteiligungen mit einem Gesamtwert von rund 26,6 Milliarden Euro (31.12.2020). Rein rechnerisch entfällt auf jede Österreicherin und jeden Österreicher damit ein Anteil von 2.984 Euro. Doch die zentrale Bedeutung der ÖBAG-Unternehmen für Österreich und seine BewohnerInnen ist viel unmittelbarer zu sehen. Hier die fünf wichtigsten Gründe:
1. Daseinsvorsorge
Viele der ÖBAG-Beteiligungsunternehmen tragen tagtäglich zum Alltag der Österreicherinnen und Österreicher bei. Unternehmen wie Verbund, OMV, BIG, Post und Telekom zählen zur kritischen Infrastruktur und spielen bei der Aufrechterhaltung unserer Versorgung eine zentrale Rolle. Wie wichtig diese Unternehmen für den Standort sind, hat insbesondere die Covid-19-Pandemie deutlich vor Augen geführt: Wenn der Paketbote der Post täglich an die Tür klingelt, die WLAN-Verbindung der Telekom auch umfangreiche Videokonferenzen problemlos zulässt und die Versorgung mit Energie wie Strom oder Treibstoff auch in Krisenzeiten problemlos funktioniert, stecken zentrale ÖBAG-Beteiligungen hinter dem reibungslosen Funktionieren des Lebens und Arbeitens in Österreich. Die ÖBAG trägt Sorge, dass das auch in Zukunft so bleibt und sichert etwa durch Syndikatsverträge mit anderen Großaktionären die Headquarter-Funktion in Österreich ab.
2. Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen
Gerade in wirtschaftlich unsicheren Zeiten kommt der Arbeitsplatzsicherheit eine zentrale Rolle zu. Betrachtet man die sechs größten ÖBAG-Beteiligungen, so beschäftigten diese 2018 direkt rund 39.000 ArbeitnehmerInnen. Zählt man auch die Beschäftigten bei Vorleistern hinzu sowie jene Menschen, deren Arbeitgeber indirekt von den Konsumeffekten der ÖBAG-Beteiligungen profitieren, so kommt eine Studie des IHS zu dem Schluss, dass „die ÖBAG-Unternehmen in Österreich in Summe mehr als 135.000 Arbeitsplätze bzw. mehr als 117.000 Vollzeitäquivalente sichern.“
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3. Beitrag zu Steueraufkommen und Wertschöpfung
Anders als so manch internationaler Konzern zahlen die Beteiligungen der ÖBAG Steuern und Abgaben in Österreich in Milliardenhöhe und tragen so zum heimischen Staatshaushalt bei. Zusätzlich führen diese Leitbetriebe einen Teil ihrer Gewinne als Dividende über die ÖBAG ebenfalls dem Staatshaushalt zu. Das summiert sich: Zählt man alle elf Beteiligungen zusammen, so führten sie für das Geschäftsjahr 2019 rund 620 Mio. Euro an Dividenden an die ÖBAG ab. Noch eindrucksvoller ist das Volumen der Steuern und Abgaben, die eine IHS-Studie für die sechs größten ÖBAG-Unternehmen errechnet hat. Aufgrund von Steuern auf spezielle Produkte (z.B. Mineralölsteuer) oder Dienstleistungen (z.B. Glücksspielsteuer) falle der Rückfluss an die öffentliche Hand durch die Unternehmen „außerordentlich hoch aus“: „Insgesamt wurde ein Steuer- und Abgabenvolumen von rund 8,8 Milliarden Euro bewirkt“. Auch den gesamten „ökonomischen Fußabdruck“ der ÖBAG-Unternehmen hat die Studie errechnet.
„Die sechs betrachteten ÖBAG-Unternehmen haben 2018 in Österreich eine Bruttowertschöpfung in Höhe von 13,7 Milliarden Euro bewirkt.“
4. Zukunfts-Investitionen in den Standort Österreich
Als fester Bestandteil der Daseinsvorsorge tragen die ÖBAG-Beteiligungen auch die Verantwortung, dass Österreichs Infrastruktur fit für die Zukunft ist. Das beinhaltet nicht nur regelmäßige Instandhaltungsarbeiten bei bereits vorhandener Infrastruktur – seien es Bildungsgebäude, eine Raffinerie oder unser Stromnetz. Zentral sind auch Forschung, Entwicklung und Investitionen in Zukunftstechnologien. Als Leitbetriebe für Österreich nehmen die ÖBAG-Beteiligungen diese Verantwortung wahr. Breitbandausbau, Elektromobilität und Digitalisierung sind beispielsweise zentrale Vorhaben der ÖBAG-Beteiligungen. Die ÖBAG als Eigentümer forciert in den Gremien Investitionen in die wichtigsten Infrastrukturen und regt Kooperationen zwischen den Beteiligungen an – etwa 2020 bei der Gasversorgung oder Investitionen in Erneuerbare Energien. So tragen die ÖBAG und ihre Beteiligungen maßgeblich zur Zukunftssicherung des Wirtschaftsstandortes bei.
5. Strategische Weichenstellung bei Klimaschutz und Nachhaltigkeit
Nachhaltigkeit und Klimaschutz sind zentrale Herausforderungen für uns alle. Die Wirtschaft ist ein Partner für die Energie- und Klimawende. Gerade als Leitbetriebe in ihren Sektoren kommt den Beteiligungen der ÖBAG eine zentrale Rolle bei dieser großen Aufgabe zu. Die ÖBAG versteht sich als strategischer Weichensteller im Bereich Nachhaltigkeit in den einzelnen Unternehmen. Ganz egal, ob es um das Thema nachhaltiges Bauen, den Ausbau von Ladeinfrastruktur für Elektromobilität oder um die Forschung im Bereich Wasserstoff geht – die ÖBAG-Beteiligungen treiben das Thema Klimaschutz und Nachhaltigkeit aktiv voran. Das bescheinigt auch eine unabhängige Studie des IHS: Viele ÖBAG-Beteiligungen schneiden sehr positiv bei der Umsetzung der Sustainable Development Goals ab und liegen oftmals deutlich besser als ihre internationalen Mitbewerber.
Quellen: Institut für Höhere Studien (IHS) 2019, Schnabl et al: Ökonomischer Fußabdruck der ÖBAG; Institut für Höhere Studien (IHS) 2020 – Schnabl, Gust, Mateeva, Plank, Wimmer: Nachhaltigkeitsberichterstattung der ÖBAG-Beteiligungen.
Melanie Laure leitet in der ÖBAG die Öffentlichkeitsarbeit und fungiert als Pressesprecherin der Gesellschaft nach außen. Vor ihrer Zeit in der ÖBAG war Melanie Laure mehrere Jahre im wirtschaftspolitischen Umfeld tätig. Neben ihrer Tätigkeit in der ÖBAG ist Melanie Laure die Geschäftsführerin der Immobilien und Industriebeteiligungen GmbH.