Mehr Frauen in Führung: der Frauen-Karriere-Index
Barbara Lutz
Wer ein effizientes Diversity Management und nachweislich mehr Top-Frauen in Top-Positionen haben will, braucht ein unabhängiges Managementinstrument. Dazu liefert der Frauen-Karriere-Index die Zahlen, Daten und Fakten.
Die Beschaffung, Auswahl und Entwicklung von exzellenten Fach- und Führungskräften ist zukunftsweisend für jeden Betrieb. Innovative Unternehmen müssen wissen, welche Maßnahmen effektiv zu mehr Frauen in leitenden Positionen führen und wie sie vermeiden, MitarbeiterInnen in entscheidenden Lebens- und Karrierephasen zu verlieren. Der Frauen-Karriere-Index (FKi) ist einTool, welches das Management dabei unterstützt, mehr Frauen in Führungspositionen zu bringen und wurde 2012 von Barbara Lutz in Zusammenarbeit mit dem deutschen Institut der Wirtschaft und der Technischen Universität Berlin entwickelt. Als erstes Messinstrument für die Entwicklung erfolgreicher Frauenkarrieren bietet der FKi bereits über 300 Unternehmen in elf Ländern wichtige Unterstützung in den Bereichen New Leadership, Diversity und Transformation.
Gender Diversität als unternehmerischer Mehrwert
Die Ergebnisse des FKi belegen: Wer die Durchlässigkeit von Frauenkarrieren im Unternehmen fördert, schafft agile Strukturen und eine kulturelle Offenheit. Dies bietet einen betriebswirtschaftlichen Mehrwert und unterstützt Unternehmen nachhaltig, denn Frauen in Führung gelten als:
- Indikator für Innovationskraft und Transformationsfähigkeit
- Wichtiges Entscheidungskriterium für Anleger und Investmenthäuser
- Attraktivitätsfaktor für Arbeitskräfte der jetzigen und nachfolgenden Generation
Die Methodik: wissenschaftlich fundierte Analyse mit praxisnaher Umsetzungsempfehlung h6 >
Das Indexmodell besteht aus einem online basierten Fragebogen und Auswertungsmodell und ist für jedes Unternehmen nutzbar und ermöglicht den Vergleich von Unternehmen unterschiedlicher Größe und Branche. Der Index fokussiert sich auf die Kerntreiber für die Entwicklungen von Frauen in Unternehmen und unterteilt diese in drei Teil-Indizes:
- Status und Dynamik (Dokumentation des aktuellen Zustandes und die tatsächliche Entwicklung des Unternehmens)
- Commitment (Verankerung des Themas Diversität/Geschlechtergleichstellung im Unternehmen)
- Rahmenbedingungen (die Frauenförderung und die Entwicklung von Frauenkarrieren ermöglichen)
Nach Befüllung des Erhebungsbogens durch die zuständigen Fachabteilungen wird eine Auswertung mit Zahlen, Daten und Fakten in Form eines Dashboards erstellt. Dieses beinhaltet unter anderem:
- Benchmarking (FKi-Ranking aller FKi-indexierten Unternehmen)
- Individuelle Potentialanalyse (Ausgangspunkt für konkrete Handlungsempfehlungen)
- Guideline für wirkungsvolle Maßnahmen: Arten von Maßnahmen zur Frauenförderung, deren Lebenszyklus und die individuelle Nutzung seitens des Unternehmens
Die ÖBAG Portfoliounternehmen Österreichische Post AG und Telekom Austria AG konnten den FKi bereits erfolgreich als Monitoring-Instrument innerhalb ihrer Unternehmen etablieren. Die Teilnahme am FKi ermöglicht es ihnen, die Frauenförderung innerhalb ihrer Unternehmen klar zu messen, transparent zu machen und gezielt weiter zu entwickeln. Insbesondere wird dabei auf Maßnahmen gesetzt, die interne Karrierechancen für Frauen erhöhen und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie für Männer und Frauen verbessern. Mit guten Worten allein ist es nicht getan, entscheidend ist die kulturelle Veränderung bei der Förderung von Frauenkarrieren. Wer Geschlechtervielfalt im Unternehmen möchte, muss diese entwickeln und fördern.
Gleichzeitig bedeutet dies aber auch eine Herausforderung, da es nicht um die Speerspitze, sondern um die Durchdringung aller Strukturen eines Unternehmens geht. Die Frage ist also, wie Frauen es schaffen können, innerhalb eines Unternehmens von unten nach oben zu kommen und über alle Ebenen hinweg, aufsteigen können. Sind die Strukturen eines Systems einmal durchlässig, dann profitieren davon nicht nur Frauen, sondern auch Männer. Denn monotone Strukturen weisen nicht nur Frauen ab, sondern auch jeden oder jede, die denen nicht gleicht, die schon da sind.
Barbara Lutz ist Initiatorin des Frauen-Karriere-Index (FKi). Als Geschäftsführerin und Gesellschafterin von Barbara Lutz Index Management GmbH liefert sie Unternehmen wichtige Impulse für innovative Prozesse, Exzellenz in der Unternehmung, sowie die konkrete Ausgestaltung kulturverändernder Maßnahmen. Mit ihrer über 20-jährigen Managementerfahrung in amerikanischen, französischen und deutschen börsennotierten Unternehmen ist die studierte Betriebswirtschaftlerin und Marktforscherin Barbara Lutz mit den Strukturen und Prozessen börsennotierter Unternehmen und der Bedeutung kultureller Aspekte für die erfolgreiche Gestaltung von Change-Prozessen bestens vertraut.
Elisa Aichinger ist Partner bei Deloitte Consulting. In den letzten 14 Jahren beschäftigte sie sich mit dem Thema Social Innovation und Fragestellungen der betriebsnahen Arbeitsmarktpolitik. In zu 100 Prozent geförderten Beratungsprogrammen unterstützen Elisa Aichinger und ihr Team Unternehmen dabei, aktuellen gesellschafts- und sozialpolitischen Herausforderungen mit neuen personalwirtschaftlichen Lösungsansätzen zu begegnen. In ihrer Beratungstätigkeit fokussiert sich Elisa Aichinger, unter anderem, auf die Themen Geschlechtergleichstellung, Einkommensgleichheit, Frauenförderung und Frauenkarrieren. Neben ihrer beruflichen Tätigkeit engagiert sich Elisa Aichinger in gesellschaftspolitischen und wirtschaftlichen Think Tanks sowie als Vortragende an Fachhochschulen und dem BFI Wien.